Wacholderheide

 

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Das ca. 70 ha große Naturschutzgebiet liegt am nördlichen Hang des Altmühltales bei Gungolding. Was der Heide ihr eigenartiges Gepräge gibt, sind die unzähligen Exemplare des meist buschförmigen Gemeinen Wacholders. Dazwischen finden sich auch säulenförmige Wuchsformen. Neben den Wacholderbeständen, die durch wilde Rosen, Schlehen und Weißdorn aufgelockert werden, konnte sich auf den Felsen und felsigen Teilen eine prächtige Steppenheide halten.

Die Gungoldinger Wacholderheide entstand im Mittelalter durch Rodung des Waldes und Viehbeweidung. Auf der Fläche konnten sich dann die Pflanzenarten des Trockenrasens ausbreiten. Wir finden hier prachtvolle Polster der Felsennelke und der sehr seltenen Spitzblättrigen Miere, das Kahlblättrige Heideröschen, ebenfalls eine große Seltenheit, und drei Enziane: Frühlingsenzian, Gefranster Enzian und Deutscher Enzian. Diese wertvollen Pflanzenstandorte von Menschenhand bedürfen einer ständigen Pflege durch Schafbeweidung, da sonst Gebüsch und Wald die Heide zurückerobern. Die Gungoldinger Wacholderheide wird als die schönste der südlichen Frankenalb bezeichnet, obgleich vor einigen Jahrzehnten noch viele Wacholderbäume wegen der vielseitigen Verwendbarkeit gefällt wurden. Räucherwerk aus den Zweigen diente nicht nur zum Räuchern von Schinken und Wurst, sondern auch der Abwehr von Krankheiten. Pestilenz und bösen Mächten in Haus und Hof: Aus Wacholderholz gefertigte Peitschenstiele sollten – dem Volksglauben zufolge – Pferde vor Verhexung schützen, Butterstöcke den bösen Einfluß der Nachbarin auf das Gelingen der Butter verhindern. Die blau-schwarze Wacholderbeere, die in zwei Jahren an den weiblichen Sträuchern heranreift und die man sammeln darf, während sonstige Pflanzenteile heute vollkommen geschützt sind, findet ebenfalls vielfältige Verwendung: als geschätztes Gewürz für Sauerkraut, Wild- und Fischgerichte, als Grundlage zur Herstellung des Wacholderschnapses und als Heilmittel gegen Leber-, Nieren- und Blasenleiden sowie Rheuma und Gicht, das schon Sebastian Kneipp empfahl.
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Quelle: „Burgen und Schlösser“ Herausgeber: Landkreis Eichstätt

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